06.06.2016 | Marktchancen Indonesien. Kunstmarkt Südostasien im Aufbruch
Die Veranstaltung richtete sich an deutsche Galerien, Kunsthändler und Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in der Kunstwirtschaft.
Sie ist Bestandteil des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU 2016 und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages finanziell gefördert. Neben der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung wird die Veranstaltung durch das Goethe Institut in Indonesien, dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI sowie dem Bundesverband der Deutschen Galerien und Kunsthändler (BVDG) unterstützt.
Neben einem Überblick zu den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und der Vorstellung des Markterschließungsprogramms des BMWi, gaben erfahrene Marktakteure Einblicke in den Kunst- und Sammlermarkt Südostasien. Rechtliche und steuerliche Bedingungen wurden vorgestellt sowie Einblicke in Logistik und Zollabwicklung gegeben.
Für den BVDG sind die Aspekte des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung mit Kollegen und Dienstleistern ebenso wichtig wie die Notwendigkeit, Förderinstrumente – wie die Auslandsmesseförderung für kleinste und mittlere Unternehmen auf dem Kunstmarkt – wieder in den Fokus des Bundesministeriums und in die Diskussion zu holen.
Als eine erste Orientierung Richtung Südostasien-Indonesien war die Informationsveranstaltung des BMWi gedacht – für den „German Mittelstand“: kleine und mittlere Unternehmen auf dem Markt für zeitgenössische Kunst. Dorothea Mertes, foreign markets consulting, war für die ausgezeichnete Organisation und die Ansprache der hochkarätigen Referenten verantwortlich. Das breit angelegte thematische Spektrum reichte von allgemeinen Informationen zu politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und überblickartigen Informationen zu den Hot Spots für zeitgenössische Kunst in Südostasien über Handelsbedingungen, Transport und Verkehr, Trends und länderspezifische Entwicklungen in der Kunst bis hin zu ganz individuellen und konkreten Erfahrungen dort aktiver Galerien im Geschäfts- und Lebensalltag.
Um nur einige Programmpunkte beispielhaft zu nennen: Friedhelm Hütte, Global Head of Art, Deutsche Bank, erläuterte die Struktur und das Engagement der Deutschen Bank als Sammlerin und Förderin zeitgenössischer Kunst in Asien. Katrin Sohns, Leiterin der Programmabteilung des Goethe Instituts Indonesien und Südostasien beschrieb anhand der vielfältigen Aktivitäten die Funktion und das Selbstverständnis der Institution in der Region. Matthias Arndt, A3 Arndt Agency, entwickelte mit der Schilderung seiner Aktivitäten und Geschäftsbeziehungen ein sehr lebendiges und eindrückliches Bild vom Kunstmarkt in Indonesien und nicht nur dort. Yvonne Spielmann, leistete in einer mentalen Tour de Force einen beeindruckenden Überblick über die zeitgenössische Kunstentwicklung in Südostasien mit ihren Meilensteinen und Tendenzen. Stephan Zilkens, Zilkens Fine Art Insurancebroker, erläuterte die besonderen Bedingungen und Usancen für Versicherungen von Kunstwerken in der Region.
Leider verließen gerade die Referenten des BMWi, Referat Außenwirtschaftsförderung und Standortmarketing, und der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft nach ihren Statements die Veranstaltung, so dass die Fragen zur konkreten Unterstützung und Förderung von Galerien unbeantwortet bleiben mussten. Sieht man von Informationsveranstaltungen wie dieser ab, gibt es eine Außenwirtschaftsförderung für kleine Unternehmen im Kunstmarkt - Galerien, die zeitgenössische Kunst vermitteln - schlicht nicht. Eine wichtige Säule der Außenwirtschaftsförderung des BMWi Ist die Auslandsmesseförderung. Die z.B. scheitert für Galerien an den Förderbedingungen, die für andere Branchen sicher sinn- und wirkungsvoll sind, sich auf dem Kunstmarkt jedoch nicht erfüllen lassen: gemeinschaftliche Präsentation von deutschen Produkten unter dem Motto "Made in Germany" und unter dem Design des Bundesadlers.
Dabei könnte die hervorragende und international anerkannte Qualität und Differenziertheit der Vermittlung und Reflexion von zeitgenössischer Kunst in deutschen Galerien, die auf Langfristigkeit angelegte Förderung junger Künstler, die Kompetenz und Professionalität deutscher Galeristinnen und Galeristen in Bezug auf Präsentation, Art Handling, Konservierung, Erhaltung und Dokumentation bis hin zu kunstwissenschaftlichen Publikationen quasi ein deutscher Exportschlager werden.
Im Anhang finden Sie das Programm und den Ergebnisbericht als pdf zum download.
Kontakt und weitere Informationen:
foreign markets consulting, Berlin
Dorothea Mertes
Tel: +49 173-24 33 475
mertes@foreignmarkets.de
www.foreignmarkets.de