10.05.2006 | Rudolf Zwirner: Der Kunsthandel von 1945 bis heute – Veränderungen und Perspektiven

Vortrag anlässlich der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Galerien

Auf der Mitgliederversammlung des BVDG am 8. Mai 2006 in der Akademie der Bildenden Künste in München, hielt Rudolf Zwirner, ehemaliger Galerist und Mitbegründer des Kölner Kunstmarktes 1967, einen Vortrag zur Entwicklung des Kunsthandels nach 1945.

Zwirner schlug einen weiten Bogen von der Verlagerung des Kunsthandelszentrums von Paris nach New York nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit einhergehenden Ausbildung eines neuen Galerietypus, dem White Cube, bis zum global vernetzten Kunsthandel der Gegenwart. Das wachsende öffentliche Interesse an moderner Kunst führte in den 1960er Jahren zur Gründung von Kunstmessen als erfolgreiche neue Vermarktungsform. Zwirner betonte die Bedeutung der internationalen Vernetzung im Galerienwesen, die schon seine Arbeit zunehmend geprägt habe. Gleichwohl, so Rudolf Zwirner weiter, müsse die Galerie weiterhin lokaler Vermittlungsort von Kunst bleiben.
 
„Wir sehen uns vom diesjährigen ART COLOGNE Preisträger in der Einschätzung bestätigt, dass Galerien auch weiterhin der unverzichtbare Ort des zeitgenössischen Kunsthandels sind. Voraussetzung hierfür sind die von Zwirner angesprochene Professionalität, die weitere Spezialisierung von Serviceleistungen im Kunstbereich und das Vorantreiben der internationalen Vernetzung der Szene“, sagt Bernhard Wittenbrink, der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Galerien e.V.

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des BVDG wurde die Berliner Galeristin Henrike Höhn für ein Jahr als Mitglied des Vorstandes nachgewählt, da Rafael Vostell sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. An der einmal im Jahr stattfindenden Veranstaltung nahmen rund 100 Mitglieder teil und berieten über die aktuellen Schwerpunkte der Verbandsarbeit.