26.07.2022 | Warnung vor neuen Betrugsmaschen

Leider muss wieder vor Betrügern gewarnt werden. Zu gefakten Accounts, Rechnungen und Identitäten tauchte nun auch der totgeglaubte Scheckbetrug wieder auf. Hinzu kommt die perfide Masche der „versehentlichen“ Überweisung. Zwei Fallbeispiele, um sich gegen ähnliche Vorkommnisse zu schützen:

Scheckbetrug

Ein Quatari stellt sich als Vermittler dar, der einem eigenen Kunden ein Kunstwerk für 7.000 € aus einer Mitgliedsgalerie vermitteln möchte. Der Vermittler teilt mit, sein Londoner Kunde werde der Galerie einen GBP-Scheck inklusive seiner Provision senden. Der Scheck über GBP 16.000/ca. 18.000 € kam tatsächlich per Post. Die Provision betrug demnach 11.000 €. Die Galerie sollte die Provision sogleich Richtung Quatar überweisen.

Da bei diesem Gesamtbetrag die Sorgfaltspflichten des Geldwäschegesetzes greifen, der eigentliche Kunde jedoch nicht preisgegeben wurde und bei der Galerie Zweifel wegen des Missverhältnisses von Preis und Provision aufgekommen waren, zog sie sich aus dem Geschäft zurück. Gut so!
Ein Auslandsscheck wird nur unter Vorbehalt gutgeschrieben. Wenn das Konto des Bezahlers nicht über ausreichend Deckung verfügt, kann das Geld wieder abgezogen werden. Das Kalkül ist offenkundig, dass der Vermittler seine Provision erhält, während sich die Scheckzahlung nach einer Weile der Gutschrift auf dem Galerienkonto in Luft auflöst.

 

Überweisungsbetrug

Eine Galerie erlebte folgendes: Anstelle eines in Rechnung gestellten Betrages von 5.000 aus einem Kunstverkauf wurden 50.000 € überwiesen. Die zusätzliche Null wird vom vermeintlichen Käufer als Fehler einer Assistentin dargestellt: der Differenzbetrag möge rücküberwiesen werden. Problem: Sobald dies geschieht, zieht der Empfänger auch den Eingangsbetrag zurück.

Die Galerie hat den Braten rechtzeitig gerochen. Überweisungen in Drittstaaten können nur bei hohen Gebühren und innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums zurückgeholt werden. Der „Kunde“ stammte auch hier aus Quatar.

 

Cybercrime | Betrugsversuche im Kunsthandel