05.03.2017 | Hubertus Kohle : Der Kunstmarkt im Internet

Hubertus Kohle fragt in seinem Text von 2014 nach der Zukunft eines digitalen Kunsthandels und warnt davor, diesen zu unterschätzen: zu groß ist das Potenzial an Vielfalt, Reichweite, Ansprache, Kommunikation etc.

Spätestens seit Ende 2012 ist ein Digitaler Kunstmarkt in großer Bewegung: Kommunikationsplattformen für Kunst, Web-Shops für Kunst entstehen selbstständig oder als zusätzliche Option auf einer Galerie-Webseite, Online Auktionen ermöglichen das Live-Bieten ohne Anwesenheit vor Ort, Sammler tauschen sich aus und geben Tipps. Das Spektrum der Möglichkeiten, Angebote und Qualität ist groß.

Hinter der mittlerweile erfolgreichsten Plattform Artsy (seit 2011) stehen mächtige Galeristen (Larry Gagosian, Dasha Zhukova) und Medienmacher (z.B. Google-Verwaltungschef Eric Schmidt oder PayPal-Mitgründer Peter Thiel). Groß angekündigte und mit (wohl frisierten) Erfolgen überraschende Plattformen haben mittlerweile aufgegeben - siehe Auctionata.

Es lohnt sich, über die Aspekte, die Hubertus Kohle in seinem nach wie vor aktuellen Beitrag aufwirft, weiter nachzudenken. Der Autor lehrt als Dekan an der Ludwig-Maximilians-Universität München Mittlere und Neuere Kunstgeschichte. Sein besonderes Interesse gilt der Bedeutung der Digitalisierung für die Kunstgeschichte. Er ist einer der ersten Kunsthistoriker, die sich mit diesem Thema - auch unter Einbeziehung des Kunstmarktes - überhaupt befasst haben.

Originalveröffentlichung in: Hausmann, Andrea (Hg.): Handbuch Kunstmarkt. Akteure, Management und Vermittlung. Bielefeld, Transcript-Verlag 2014, S. 439-447.
Volltext abrufbar: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2016/4486

Wir danken Prof. Dr. Kohle für die Genehmigung der Veröffentlichung.

Hubertus Kohle auf dem BVDG-Symposium "Sehwelten in Kollision" 3.03.2017, Basel © vaf, Alfred Gerold