24.11.2010 | Günter Herzog. ART COLOGNE. Die Geschichte der ersten Messe für moderne Kunst (2010)

Eine epochale Erfindung und ihre Hintergründe. Die heutige ART COLOGNE als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössische Kunst geht zurück auf den 'Kunstmarkt Köln '67'

der am 15. September 1967 im Gürzenich eröffnet wurde und den internationalen Kunstmarkt für immer verändern sollte.

Die Erfinder dieser Messe waren die Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner, und ihre Idee war aus der Not geboren, denn obwohl die Kunstentwicklung und das öffentliche Kunstinteresse am Ende der unmittelbaren Nachkriegszeit in eine Phase enormer Dynamisierung aufgebrochen waren, ging es dem deutschen Kunsthandel alles andere als gut.

Marktbeherrschend waren damals zunächst die französische Kunst mit Paris als Kapitale des Kunstmarktes, die bald nach der zweiten documenta, 1959, von der amerikanischen Kunst und New York als neuer globaler Kunstmetropole abgelöst wurden. Deutschland hatte mit dem Krieg seine Hauptstadt und seine ehemaligen Kunstzentren verloren.

Neues Zentrum des deutschen Kunstbetriebes wurde nun das Rheinland, das sich zum industriellen Motor der deutschen und zum Knotenpunkt der westeuropäischen Wirtschaft entwickelte und Bonn als neue Hauptstadt beherbergte. Bis heute ist Nordrhein-Westfalen mit den angrenzenden Europas Region mit der höchsten Industrie-, Kapital- und Sammlerdichte geblieben, was schon zu Beginn der 1960er Jahre eine sehr gute Voraussetzung für den Kunstmarkt war ...

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AC2012 Eingang Sued mit White Cube Gallery aus Novosibirsk. © Koelnmesse